Die internationale Tuffi-Teestunde

Neue Illustration von Ariane Rudolph

Auch hier noch einmal ein kleiner Hinweis in gar nicht ganz eigener Sache. Das Bilderbuch über Tuffi ist zwar ein kleines bisschen mein Elefantenbaby (und das von Ariane, Simone und der Edition Köndgen natürlich ebenfalls), der Familienkreis wurde aber gestern im Rahmen einer internationalen Teestunde um zwei Adoptivmütter erweitert.

Ausführlich nachzulesen und anzuschauen hier: Lesungen

 

 

Der immerwährende Adventskalender

Ab dem 1. Dezember richte ich hier 24 Tage lang Vierzeiler für den Adventskalender in Reimkultur an. Auf meiner Facebook Seite und hier im Blog.  Ich schaue mal, ob die Kommentarfunktion eine gute Idee ist – dann gäbe es hier also ab morgen täglich einen neuen mehr oder weniger besinnlichen Kommentar. Oder ob ich das innerhalb dieses Artikels mache. Bin noch unschlüssig und weiß auch nicht, ob mich so mitten im Advent die Muse immer pünktlich küsst. Ich gebe mir Mühe, versprochen. Und wenn ich mich mit Punsch in Reimstimmung bringen muss, egal. Advent ist Advent, aus der Nummer kommen wir eh nicht mehr raus. Ich schunkele mich also schon mal in eine kontemplative Gefühlslage und öffne morgen das erste Türchen. Was insofern ein wenig stressig zu werden droht, als morgen – 1. Adventswochenende hin oder her – die Arbeit ruft. Vielleicht stellt sich in der Buchhandlung inmitten tütenbepackter Kunden in Kauflaune dann auch die gebührende vorweihnachtliche Stimmung ein, auf die ich trotz Aufgebot mehrer Leuchtsterne inklusive deren Spiegelungen und gleich zweier Adventskranzgebinde bislang vergeblich warte.

23.Türchen
Ab morgen nimmt Frau Reimerlei
gedichtemäßig weihnachtsfrei.
Heiligabend naht, der alles verändert
denn da hat es sich ausadventskalendert!

22.Türchen
Ganz bestimmt kein Zeitverschwender
der schöne Galgenkind-Kalender
von Ariane. Und ich hoffe sehr,
für 2014 gibt es davon noch mehr!

Galgenkinder_2013

21.Türchen
Mit drei Knaben von sechs Jahren
auf der Rückbank Auto gefahren.
Vom Weltuntergang nichts mitbekommen,
nur das Gehör hat Schaden genommen.

20.Türchen
Auch die Ruhe derer, die stets besonnen
und in sich ruhend Lektüre kaufen,
schien mir heute ansatzweise zerronnen,
da untermalt durch hektisches Schnaufen.

19.Türchen
Hübsch anzusehen, doch instabil
schon der Transport gab ihr* den Rest
so wird aus einem Geschenkutensil
der erste Umtausch noch vor dem Fest.

Weinbox
*Naturholz Geschenkverpackung mit Tragekordel, Metallscharnieren und -verschluss. Damit ist Ihr Geschenk sicher verpackt. (Stimmt, die Flasche blieb ganz!)

18. Türchen
Endspurt, dann ist’s überstanden,
das Zeitgefühl kam mir abhanden.
Wie oft werden wir noch wach???
Bald ist endlich Feiertach!

17. Türchen
Mit Sternenglanz in Violett
kam heute Post von ambranet.
Die Überraschung ist geglückt
ganz lieben Dank, ich bin entzückt!

16.Türchen                                               
Adventlich lockt so mancher Schwof,
sag’s mit dem Deppenapostroph!         

Advents-Blasen

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen,
ich wünsch euch hiermit viel Vergnügen.

15.Türchen
Verbringe meinen freien Samstag in der Weihnachtszone,
mir ist speiübel zwischen Pommes, Glühwein und Marone.
Von Menschenmassen unsanft hin und her geschoben
werd‘ ich den Tag mit Sicherheit auch nicht am Abend loben.

14. Türchen
Damit bin ich für heut fein raus
just gingen mir die Reime aus!
Es diene darum als Ersatz
die Rezension des Musenblatts.

13. Türchen
Bis gestern hatte ich noch keins,
doch endlich, endlich hab ich eins.
Ich hab mich redlich angestrengt:
Mindestens einer wird beschenkt!

12. Türchen
Den Weihnachtsbaum gar reich geschmückt,
saß ich allein am Heiligabend,
bereits den Punsch genossen habend,
in mich gekehrt und tief beglückt.(weiter)

11.Türchen
Länger lässt sich’s nicht verschieben,
gleich wird Weihnachtspost geschrieben,
so richtig klassisch, mit güldenem Stift,
in hoffentlich lesbarer Schönschreibschrift.

10.Türchen
Nun ist es also schließlich passiert,
hab den Adventskalender vergessen.
Ich hoffe, ihr seid nicht arg deprimiert
und morgen dichte ich angemessen!

9.Türchen
Die zweite Kerze, das gibt’s doch nicht!
Ich halte kaum Schritt mit diesem Advent,
und erträume dennoch voll Zuversicht
den völlig tiefenentspannten Moment.

8.Türchen
YES, heute wird sich fein gemacht
für die Buchpremiere zur Mittagszeit.
Bin etwas aufgeregt aufgewacht,
Tuffi goes International, all right!

7.Türchen
Gott sei Dank, bald Wochenende,
aber leider Gottes nicht für mich.
wie ich es auch dreh und wende,
noch bis Samstag! Einschließlich! 

6.Türchen
Heute haue ich ein Klage-Verslein raus
und beschwere mich beim guten Nikolaus
fühl mich nämlich wie der letzte Depp,
weil ich alles selbst nach Hause schlepp!

5.Türchen
Im Regen-, Schnee- und Graupelschauer
erscheint die Welt mir trist und trüb,
wünsch es mir warm, den Himmel blauer.
Eins steht fest: Ich bin kein Wintertyp.

4.Türchen
Wie gerne bliebe ich faul & bequem
jetzt einfach liegen zu früher Stunde.
Doch ruft man mich ins Café Creme.
Auf zum Frühstück in fröhlicher Runde!

3.Türchen
Die erste Kerze unwesentlich kleiner,
der Kranz schon jetzt arg ramponiert.
Offen gesagt, als Adventskranz-Designer,
bin ich kaum bis absolut nicht talentiert.

2.Türchen
Macht hoch die Tür, die Tore macht weit
es ist zwar Sonntag, doch wat soll et.
Die Händler stehen im Tale bereit,
hoffnungsfroh betend Ihr Rubelein rollet!

1.Türchen
Samstagmorgen ist’s und Monatsbeginn,
Advent und Dezember noch obendrein.
Wir streben wohl gen Weihnachten hin:
Drauf heute Abend nen glühenden Wein! 

Jump, Tuffi, jump!

TUFFI INTERNATIONAL:
chinesische und englische Ausgabe ab 8. 12. 2012

Im Sommer 2010 erschien meine Geschichte über die Abenteuer des Elefantenmädchens Tuffi, das auf den Tag genau 60 Jahre zuvor aus der fahrenden Schwebebahn in die Wupper gesprungen war. Ich freue mich sehr, dass bald auch der chinesisch- und englischsprachige Nachwuchs lesen oder sich vorlesen lassen kann, was damals in Wuppertal geschah.

 

 

 

Am Samstag, 8. Dezember 2012 ab 13:00 Uhr
stellt der Verlag in der Wuppertaler Buchhandlung
Köndgen am Werth 79 bei passenden Tee- und Gebäckspezialitäten die zwei druckfrischen internationalen Fassungen des Bilderbuchs vor. Xiongyin Shao und Catherine Lauer-Walker interpretieren die Geschichte völlig eigenständig und auf unterschiedliche Weise. Außerdem enthalten die  übersetzten Bücher zwei neue Tuffi-Illustrationen von Ariane Rudolph – mit Schwebebahn und Engels-Haus!

Zur Detailansicht und für Onlinebestellungen der chinesischen und englischen Tuffi-Ausgaben: Shop der Edition Köndgen (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)

 

Tuffi in chinesischer Sprache – neu erzählt für den asiatischen Kulturkreis

飞 一只
大象的神奇故事

Namen haben in China einen Stellenwert, der weit über den eigentlichen Wortlaut hinausgeht. Xiongyin Shao wollte bei ihrer Namensschöpfung Klang und Bedeutung von Tuffi zu einem harmonischen Ganzen verbinden. Auch bei der Übersetzung der Verse ging es ihr um mehr als eine einfache Nacherzählung. Ihr Ziel war es, die Geschichte für den chinesischen Kulturkreis nachvollziehbar zu interpretieren. Entstanden ist am Ende ein eigenständiges Werk – angefangen vom chinesischen Namen für Tuffi „Der Elefant, der zu fliegen versuchte“, bis zur poetischen Fassung des Textes. Sehr wichtig war es Xiongyin Shao, in einer für Kinder verständlichen, klaren Sprache zu schreiben und den „schönen Geist der Geschichte“ zu bewahren. Chinesische Touristen, die auf den Spuren Friedrich Engels Wuppertal und Barmen erkunden, können ihren Kindern ab Dezember 2012 ein „elefantastisches“ Souvenir aus der fernen Schwebebahnstadt mitbringen.

Xiongyin Shao wurde am 17.03.1969 in Hunan V.R.China geboren und besuchte nach der Schulausbildung die Universität in Changsha, der Hauptstadt Hunans. Bereits als Schülerin übernahm sie Aufgaben in der Redaktion des Schulmagazins.

1989 reiste sie im Rahmen eines Austauschprogramms nach Deutschland, wo sie zunächst die deutsche Sprache erlernte und anschließend in Münster und Köln Dolmetschen und Übersetzen studierte. 1995 absolvierte sie ein Zweitstudium in England. Als Studentin schrieb sie Reiseberichte für „Da Gong Bao“ eine renommierte Zeitung in Hongkong.

Nach dem Studium war sie einige Jahre lang im Vertrieb bei einer taiwanesischen IT-Firma beschäftigt, bevor sie die Projektleitung für Siemens Mobile Phone Deutschland und Shanghai übernahm. 2006 kam ihr Sohn zur Welt. Seit 2008 lebte sie mit ihrer Familie in Wuppertal. Ihre liebsten Hobbys waren – neben dem Schreiben – Yoga und Singen. 2012 starb sie nach schwerer Krankheit.

Tuffi in englischer Sprache – mit viel Gefühl und  „very british“

„We in Wuppertal all know her story. She will live on in all her glory.”

Catherine Lauer-Walker beweist mit ihrer Übersetzung, wie perfekt sich typisch britischer Humor mit der elefantastischen Geschichte des schwebenden Elefantenmädchens kombinieren lässt. Ihr gelang das Kunststück, die Versform beizubehalten und ein englischsprachiges Poem zu schaffen. Die Originalfassung diente ihr als Inspirationsquelle für köstliche eigene Wortschöpfungen wie „flappy ears“ oder „sweetie-pie“. Die gebürtige Schottin nahm sich mit viel Vergnügen des Stoffs um Wuppertals berühmtesten Elefanten an und brachte eigene Ideen ein. So erwartet die Leser oder Vorleser keine simple Übersetzung von der Stange, sondern eine einfallsreiche Maßanfertigung, die bis ins kleinste liebevolle Detail auf das unternehmungslustige Rüsseltier zugeschnitten ist.

Catherine Lauer-Walker wurde am 15.10.1948 in Airdrie in Schottland geboren. Schon im Gymnasium zeichnete sich ihre Liebe zur Sprache ab und sie schrieb unter anderem Gedichte für das Schulmagazin.

Nach dem Schulabschluss kam sie 1968 nach Deutschland, wo sie zunächst in einem Seniorenheim in Düsseldorf arbeitete und die deutsche Sprache erlernte. Es folgten eine Ausbildung zur Auslandskorrespondentin und ein Anglistik- und Übersetzerstudium mit dem Schwerpunkt Literatur, das sie 1978 erfolgreich abschloss. Studienbegleitend war sie als Lehrerin bei der VHS Wuppertal tätig.

Nach dem Studium eröffnete sie ihre „Private English School“ für Erwachsene, die ihre Englischkenntnisse auffrischen oder vertiefen möchten. Firmen bietet sie darüber hinaus auch fachspezifische Unterrichtsthemen vor Ort an. Ob das Üben entspannter „English Conversation“, anspruchsvolle „Business Discussion“ in kleinen Gruppen oder allein oder mehr Sicherheit bei Zweifelsfällen der englischen Grammatik – Lernen bei und mit Catherine Lauer-Walker ist alles andere als staubtrocken. Mit ihrer selbst herausgegebenen Audio-CD „Tailor-made for you!“ macht sogar das Pauken der meist ungeliebten englischen Zeitformen Spaß.

In ihrer Freizeit schreibt Catherine Lauer-Walker Gedichte und Geschichten, malt, zeichnet und fotografiert gern. Sie liebt Katzen, Schottland, ihre Sprache und vor allem den Umgang mit Menschen.

Ein Buch mit Geschichte(n): Jubiläumsbecher in der Busspur

2004 war ein besonderes Jahr: Es war das Jahr, in dem ich mich in einem äußerst kuscheligen inhabergeführten Laufforum anmeldete und dort Heidi Schmitt alias Frauschmitt begegnete. Vielmehr nicht ihr selbst, sondern ihrer sehr speziellen Art der Laufberichterstattung.

„Out of Egelsbach“, das ist die erste von vielen „Laufgeschichten aus der Provinz und von Anderswo“, die nun druckfrisch, aber bereits gebührend mit Kaffee und Streuselkuchen bekleckert, in Form des Buches „Jubiläumsbecher in der Busspur“ einen Platz in meinem Bücherregal gefunden haben. Wobei die Provinz von Egelsbach über Kelkheim Hornau bis Stierstadt reicht, das Anderswo überwiegend Frankfurt, New York und Bauchbeinepo meint. Fest ins Läuferherz geschlossen hatte ich die meisten der Erzählungen schon lange vor Erscheinen des Buches – umso mehr freut es mich, nochmals einzutauchen in „Die ganze Welt des Laufens“, die sich mitunter in einem einzigen Halbmarathon, immer aber in einem „Monolog mit Biber“ offenbaren kann.

Die Buchform wird den völlig unterschiedlichen, aber trefflich amüsanten Laufgeschichten unbedingt gerecht, denn da gehören sie hin: zwischen zwei Buchdeckel, appetitlich angerichtet mit diversen Perlen der wohlverdienten Läuferverköstigung zur energetischen Neuaufladung. Zum Dessert macht Heidi Schmitt erst „Schluss mit Esoterik“ und reicht alsdann ein paar erbauliche Limericks nach, mit denen Läufer aus Degerloch, Seesen, Grimmen, Minden und anderen Metropolen sich darüber hinwegtrösten können, nicht zur Provinz zu zählen.

Wie die geneigte Leserin (und der geneigte Leser) dieser Rezension sicher mittlerweile gemerkt hat, geht das Ganze in Richtung Kaufempfehlung. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dies Laufbuch habe einen Platz auf der Laufbuch-Bestsellerliste im Bereich Non-Training verdient. Obwohl von einer Frau geschrieben und mit ein paar wenigen eher frauenspezifischen Betrachtungen zum „Schenkeln“ bestückt, sollten es getrost auch Männer kaufen, bzw. Frau kann es ihnen unbesorgt schenken. Es gehört definitiv nicht in die Rubrik rosa Puschel, selbst wenn Puschel darin eine Nebenrolle spielen. Es kommen auch keine Vampire vor und niemand redet mit seiner inneren Göttin. Es ist also eine klare Empfehlung wert! Für LäuferInnen, für Leute, die LäuferInnen kennen, für Leute, die der Faszination des Dixieklos erlegen sind und für Leute, die gute Kurzgeschichten mögen.

Heidi Schmitt
Jubiläumsbecher in der Busspur
Laufgeschichten aus der Provinz und von Anderswo.
ISBN: 3848222523
EAN: 9783848222520
Paperback
Books on Demand
November 2012 – kartoniert – 180 Seiten

 

Nichts ist unmöglich: MITSUBISHI

Oh, da ist mir wohl ein kleiner Fehler unterlaufen. Kann ja jedem mal passieren. Toyota war das, stimmt. Unmöglich war hingegen der mehrseitige Prospekt von MITSUBISHI MOTORS Deutschland GmbH, den ich kürzlich aus meinem Briefkasten fischte. Eine unverlangte Sendung. Reklame.

Wie mir die Rückseite verriet, eine
„Herzliche Einladung an Alle, die …“

Hier stutzte ich. Alle groß? Das ist doch falsch. Ich las weiter. Wie ein roter Faden zogen sich offensichtliche Fehler durch den kompletten Text: Kommafehler, Grammatikfehler und stilistische Fehler. Ein unmöglicher Auftritt, ein unmögliches Design noch dazu. Wer sich überzeugen möchte, klicke das von mir eingescannte Beweisfoto groß, lese und staune.

Ein Spruchfragment ziert die Vorderseite des Prospektes. In großen Lettern steht dort:

WER WENIG BRAUCHT …
Blättert man um, erfährt man den Rest:
… KANN TROTZDEM VIEL GEBEN.

Nun weiß ich ja nicht, wer bei diesem Stück misslungener Reklame den Schwarzen Text-Peter hatte. War Geiz geil, gab es Zeitdruck (worauf einiges hindeutet), war das Korrektorat unbekannt verzogen oder hat ein Japaner ohne Deutschkenntnisse das Ganze mal eben gnädig abgesegnet? Wie dem auch sei, sollte das Desaster mit Sparmaßnahmen am falschen Ende zusammenhängen, könnte der nur ein wenig umgestellte Slogan Sinn ergeben:

WER WENIG GIBT …
… KANN TROTZDEM VIEL BRAUCHEN.

Nämlich mächtig viel Haue für dieses schludrige Machwerk!