Die 2. Auflage der Stadtgeschichte(n) für Kinder ist da!

WIW_EDK_2.AuflAm 20. Februar gab es für SUSIMA und die Edition Köndgen schon wieder einen Grund zum Feiern: die Anlieferung der 2. Auflage von „Erklär mir mal Wuppertal“.  In der Warenannahme wurde es eng, aber nach dem Platzieren der Paletten  im Lager lichteten sich die Paketberge schon wieder etwas. Was nun nach fröhlichem Ab-, Aus- und Einpacken der vorgemerkten Exemplare für Wuppertaler Buchhandlungen und Barsortimente übrig ist, wird wohl ein paar Tage lang reichen. 🙂

Wir alle freuen uns so sehr über die positive Resonanz und hoffen bald auch auf erste Eindrücke aus den Schulen. Die Arbeits-CD mit Kopiervorlagen und ergänzendem Material zum Buch für Lehrer/innen ist nämlich nun ebenfalls erhältlich und kann über die Schulen beim Verlag angefordert werden. Sie wird ausschließlich für Unterrichtszwecke an Lehrkräfte abgegeben.

Warum das Vorlesen und Erzählen für Kinder so wichtig ist

David_BuecherregalAlle Kinder lieben Geschichten. Eines der schönsten und wichtigsten Rituale der Kindheit sind die Momente, in denen Eltern (und natürlich auch Großeltern und enge Verwandte) gemeinsam mit ihren Kindern Bilderbücher anschauen, gemütlich kuscheln und vorlesen oder frei erzählen. Ob wenige Minuten oder eine Stunde: Hauptsache, Bücher und Geschichten und die damit verbundene intensive Zuwendung gehören zum Alltag. Und zwar auf gar keinen Fall als Pflichtprogramm! Kinder spüren, wenn die Erwachsenen nicht bei der Sache sind und das Thema Vorlesen schnell abhaken möchten. Für eine Geschichte muss ausreichend Muße vorhanden sein, dann kann Vorlesen die Fantasie beflügeln und ist eine Bereicherung für Vorleser und Zuhörer.

Fürs Vorlesen ist es nie zu früh …

Schon Babys und Kleinkinder „begreifen“ erste Geschichten. Sie sind fasziniert von Fühlbüchern und entdecken sie mit allen Sinnen. Bilderbücher aus stabiler Pappe oder Stoff nehmen sie in die Hand, um sie dann genüsslich mit dem Mund zu erkunden. Aber Babys und Kleinkinder interessieren sich auch für die Bilder und erkennen bestimmte Sprachmelodien und Wiederholungen. Sie schauen sich parallel zur Geschichte gern Bilder an, versuchen darauf Szenen und bekannte Dinge zu entdecken. Und auch, wenn ein Baby bestimmt nicht den genauen Wortlaut einer Geschichte versteht – es lauscht der Stimme, spürt die Zuwendung und verbindet mit dem Ritual des abendlichen Vorlesens etwas eindeutig Schönes.

… und nie zu spät!

Wie oft habe ich als Buchhändlerin Aufklärungsarbeit leisten müssen, dass mit dem Grundschulalter die Zeit des Vorlesens nicht abrupt enden darf! Ja, ein Kind kann und soll natürlich im Laufe der 1. und 2. Klasse schon erste Texte selbst lesen – aber welch mühsamer Prozess ist das, sogar für eifrige und begeisterte Leser. Und wie anders ist es doch, sich zurücklehnen zu dürfen und einer komplexen Geschichte zu lauschen. Denn die Bücher, die den Anforderungen für Erstleser entsprechen, sind sehr einfach strukturiert: große Fibeldruckschrift, kurze Wörter, kurze Sätze, wenig Text. Das muss für Leseanfänger so sein, aber das Auffassungsvermögen, die Konzentration und die Wissbegier von Kindern dieser Altersklasse ist schon viel weiter fortgeschritten. Jetzt ist die Zeit für tolle Vorleseklassiker von Astrid Lindgren, Kirsten Boie, Otfried Preußler, Max Kruse und vielen anderen Autoren. Wenn Eltern gerne und kreativ vorlesen, werden Kinder gerne mit dem Vorleseritual groß. Spätestens mit der Pubertät findet die Zeit des Vorlesens meistens ein Ende – aber bis dahin gibt es unendliche Bücherwelten gemeinsam zu entdecken!

Die Vorlesestudie 2013

Es kann nur besser werden: Das Vorleseverhalten deutscher Eltern ist in einer neuen gemeinsamen Studie der Stiftung Lesen, der Wochenzeitschrift DIE ZEIT und der Deutschen Bahn dokumentiert. Die Ende Oktober 2013 in Berlin vorgestellte Studie kommt zum Ergebnis, dass nur in knapp einem Drittel aller Familien mit Kindern im typischen „Vorlesealter“ (2 – 8 Jahre) regelmäßig täglich vorgelesen wird. Dennoch ist der Trend positiv, denn im Vergleich zur ersten Vorlesestudie aus dem Jahr 2007 hat sich etwas bewegt – aber insgesamt zu wenig. Die meisten Väter halten sich immer noch vornehm zurück: Nur 9 Prozent aller Väter übernehmen regelmäßig den Part des Vorlesers.

In vielen Familien fehlt das Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Vorlesen und der späteren Lesekompetenz. Die Studie belegt, dass Vorlesen das Fundament für eine positive Einstellung zum Lesen schafft. Das Lesenlernen fällt den Kindern später leichter, was sich auch im Durchschnitt der Schulnoten im Vergleich zu Gleichaltrigen zeigt, denen nicht vorgelesen wurde.

Der Vorlesetag

Alljährlich im November findet übrigens der bundesweite Vorlesetag statt. Da heißt es, gemeinsam ein Zeichen für das Lesen zu setzen: in Kindergärten, Schulen, Bibliotheken, Buchhandlungen und an ungewöhnlichen Orten. Jeder kann mitmachen!

Partyalarm No. 7

Streng-geheim-2Wenn es der größte Wunsch des jüngsten Kindes ist, den 7. Geburtstag mit ALLEN seinen Freunden zu feiern, also auch mit der Bande aus vergangenen Kindergartenzeiten, – die  Reimerlei’sche Behausung aber 12 robusten Jungs kapazitätsmäßig definitiv nicht gewachsen ist … ja, was dann? Eine zünftige Feier im Garten wäre zwar möglich, lässt sich aber leider angesichts der Wetterkapriolen im März nur unzureichend planen. Von Regen über Tiefschnee bis Sonnenschein hatten wir schon alles.

Was tun, fragte sich die ebenso ratlose wie überforderte Mutter und Eventmanagerin. Und dann fiel es ihr ein: das Atelier von Ariane Rudolph, die das Tuffi-Buch so schön illustriert hat! Ariane bietet dort seit einem Jahr Zeichenkurse für Kinder an und es gibt auch die Möglichkeit, Kindergeburtstage im Atelier zu feiern. Wie groß war die Freude, als Ariane trotz der beängstigenden Gruppengröße zusagte! Ideal sind Gruppen von 8 bis 10 Kindern, aber mit vereinten Kräften sollte es uns doch ausnahmsweise gelingen, auch 12 Rabauken zu bändigen.

Streng-geheim-1Und so steigt morgen dort die große Party. Alles ist STRENG GEHEIM! Die 12 angehenden Detektive müssen zunächst einmal erraten, wo gefeiert wird (in Barmen) und wie sie dort hin gelangen (natürlich mit der Schwebebahn und mit zwei Begleitpersonen). Sie müssen an der richtigen Station aussteigen und dann ihren Orientierungssinn beim Finden der Straße unter Beweis stellen. Im Atelier geht es natürlich erst einmal ans Auspacken der Geschenke, danach ans Futtern – es gibt frische Waffeln am Stiel. Anschließend folgt der kreative Teil mit Detektivausweisbastelei und Phantombildprüfung. Falls das Wetter einigermaßen mitspielt, können sich die Jungs dann vor dem Abend-Imbiss noch auf dem nahegelegenen riesigen Spielplatz am Matagalpa-Ufer austoben.

 

atelier-116Den Bericht reiche ich nach. Ich kann aber jetzt schon versichern, dass Ariane Rudolph das alles perfekt und mit Herz organisiert. Sie hat sogar diese fantastischen Einladungskarten selbst gestaltet! Noch nie habe ich einem Kindergeburtstag so entspannt entgegengesehen.

 

Philosophische Mittagsgespräche Vol I: Mutter, willst du ewig leben?

Beim Mittagessen (Pommes frisch geschnitzt aus Süßkartoffeln und normalen Kartoffeln, Tofu-Steaks und  – oh Schande  – Erbsen und  Möhren aus der Dose), fällt dem jüngsten Sohn des Reimerleischen Hauses mal wieder auf, wie alt seine Mutter ist.

„Mama, wenn du stirbst und ich bin noch nicht groß, passt dann meine Schwester auf mich auf?“

„Ganz bestimmt. Aber ich hoffe doch, dass ich noch so lange lebe, bis du groß bist.“

 

Beim Sohn Kauen und Schweigen.

„Mama, vielleicht lebst du noch, bis ich so ungefähr 10 oder 11 bin.“

„Ein bisschen älter möchte ich schon noch werden, ich möchte doch noch viel erleben.“

Beim Sohn leichtes Unverständnis: “ Ich bin 6 und habe schon sehr viel erlebt!“

Okay, das ist die richtige lässige Einstellung zum Thema Tod und Sterben. Mir ist nicht mehr viel vergönnt!