Erklär mir mal Wuppertal | Geschichte und Geschichten

Wuppertaler Zeitung (WZ) 25.09.2014

Wuppertaler Zeitung (WZ) 25.09.2014

Das Buchkind hat einen Namen!
Wuppertals Geschichte kinderleicht in Wort und Bild erzählt, mit Kurzgeschichten und erklärenden Sachinfos aufgelockert. Brücken über die Wupper von der Geschichte in die Gegenwart geschlagen, Bemerkenswertes gesammelt und mit Tipps für junge Stadtentdecker angereichert. Und einen Titel gefunden, der ab sofort den Projektnamen „Wir in Wuppertal“ ablöst.

„Erklär mir mal Wuppertal
– Geschichte und Geschichten“

Erscheinungstermin: Ende November

Und schon einmal vormerken: Der WDR sendet am Samstag, 11. Oktober 2014, ab 19:30 Uhr in der Lokalzeit Bergisch Land einen Beitrag über das Buch und seine spannende Entstehungsgeschichte. Als Gast im Studio: Simone Jacken, die SI von SUSIMA. Vorne auf dem Foto zu sehen und irrtümlicherweise von der WZ als Susann Fiedler vorgestellt.  🙂

Das Kinderbuchprojekt „Wir in Wuppertal“

Nach mehr als einem Jahr des Schaffens ist es wohl an der Zeit, endlich zu verkünden, was das Autorenteam SUSIMA eigentlich treibt. Das Kürzel SUSIMA steht für Susann Fiedler, Simone Jacken und Manuela Sanne, die Autorinnen des Kindersachbuchs mit dem Arbeitstitel „Wir in Wuppertal“. Zum erweiterten Autorinnen-Team gehört außerdem die Illustratorin Ariane Rudolph.
WIW-Taltexte

Der Bergische Geschichtsverein (Abteilung Wuppertal) hat mithilfe zahlreicher engagierter Unterstützer*- und Spender*innen ein großartiges Buchprojekt für Wuppertaler Kinder auf den Weg gebracht – auf Anregung der Wuppertaler Stadtbibliothek. Dort suchen Grundschullehrer*innen seit Langem vergeblich nach geeignetem Material für den Sachkundeunterricht. Bis auf die mittlerweile schon arg in die Jahre gekommenen Arbeitsblätter von Eberhard Kreye, dem ehemaligen Rektor der Angelo-Roncalli-Schule, existiert aber nichts dergleichen.

WIW-Damals_WuppertalAuch das in den später Achtzigerjahren erschienene Buch von Günter Voigt „Damals in Wuppertal – Bilder und Berichte aus vergangenen Tagen unserer Stadt für Schüler ausgewählt und geschrieben“ ist zum einen längst nur noch antiquarisch lieferbar, zum anderen trotz der inhaltlichen Qualität nicht mehr zeitgemäß. Grundschüler lassen sich von einem textlastigen Schulbuch im Stil der Achtziger kaum motivieren, Neugier auf die Besonderheiten ihrer Stadt zu entwickeln.

Was sich Lehrer darum immer wieder wünschten, war modernes Material, das sich am Entwicklungsstand und an den Interessen von Grundschülern orientiert.So reifte beim Bergischen Geschichtsverein, an den dieser Wunsch durch Mitarbeiter*innen der Stadtbibliothek herangetragen wurde, die Idee eines farbig illustrierten Sachbuchs für Kinder im Grundschulalter, das den Wuppertaler Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Dank großzügiger Spenden war 2013 die Finanzierung des Projekts gesichert – was noch fehlte, war ein versierter Verlagspartner.

Die Umsetzung des Buchprojekts durch die Edition Köndgen

WiW1Realisiert wird das Buchprojekt nun mit professioneller Unterstützung durch den Regionalverlag Edition Köndgen. In der Edition Köndgen sind neben einer Bilderbuchreihe mit Wuppertaler Themen für Kinder in den letzten Jahren etliche Sachbücher zur Wuppertaler Stadtgeschichte erschienen, die sich aber ausnahmslos an ein erwachsenes Publikum richten. Ein Kindersachbuch über Wuppertal früher und heute verbindet hier also die beiden Verlagsschwerpunkte Sachbuch und Kinderbuch auf passende Weise. Mit Sandra Balcke übernimmt eine ausgewiesene Fachfrau mit viel Erfahrung in diesem  Bereich die Buchgestaltung.

Nach Erscheinen im Spätherbst 2014 kann das Buch auch im Buchhandel zum gebundenen Ladenpreis erworben werden. Für Lehrer*innen soll es zudem von Pädagog*innen für den Sachkundeunterricht erarbeitete Übungsmaterialien zum Buch geben. Bis dahin liegt noch eine Menge Arbeit vor allen Beteiligten. Mehr über Umfang und Inhalt des Buches werden wir nach und nach berichten: Informationen zum Aufbau, zur Themenauswahl, zu den einzelnen Kapiteln, zur Seitenzahl, zum genauen Erscheinungstermin … und vieles mehr.

Flyer zum Kindersachbuchprojekt „Wir in Wuppertal“ als PDF: Flyer

Die (fast) letzte frische Tat des Jahres 2013

Krumbholz_TatObwohl die SUSIMA-Kategorie ein bisschen vor sich hin dümpelt – wir Autorinnen dümpeln keineswegs. Der letzte Eintrag ist Monate her; in der Zwischenzeit haben wir uns einige Male getroffen und übereinstimmend festgestellt: Das Kapitel über die Vergangenheit der Stadtteile ist ein schwieriges und langwieriges Unterfangen. Aber es wird! Jede von uns hat über die Feiertage, zwischen den Jahren und auch in den ersten zwei Wochen des neuen Jahres eine umfangreiche To-do-Liste, damit wir beim nächsten Treffen am 13. Januar endlich die ersten Kapitel als textmäßig komplett erledigt abhaken können. Die Illustrationen und Bildrechte sind ja noch mal ein eigenes Thema, wir arbeiten daran, dass alles noch besser ineinandergreift und wir kapitelweise wirklich sagen können: Fertig.

Wir alle haben also „Keine Furcht vor frischer Tat“, passend zum Titel eines höchst interessanten Büchleins aus dem Kinderbuch Verlag Berlin, DDR 1985. Vor ein paar Wochen habe ich es antiquarisch erworben, in der Hoffnung, es möge mir Material und Anregungen für eine kurze Geschichte über den Schüler „Fritz“ liefern. Gestern ist die Geschichte fertig geworden, eine der letzten Taten dieses Jahres. Friedrich Engels lässt mich nicht los, ich fühle mich schon fast als als Genossin. Darum muss ich dieses alte Kinderbuch mal kurz vorstellen. Das Buch, gedacht „für Leser von 10 Jahren an“, ist echt ein Schmankerl. Verlag und Autor bedanken sich auf der letzten Seite übrigens recht artig beim „Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“, aber immerhin auch bei der „Stadtgeschichtlichen Abteilung im Engels-Haus“ und beim „Stadtarchiv Wuppertal“.

Hans Krumbholz schildert vor allem Friedrichs Jugendjahre, aber natürlich geht es auch um das große Ganze. Also um die böse Ungerechtigkeit in der Welt, den hehren Klassenkampf und die segensreiche Revolution. Krumbholzs Darstellung beginnt mit der Bekanntmachung in der Elberfelder Zeitung vom 29. Dezember 1820, in der Friedrich Engels sen. die Geburt seines ersten Kindes bekannt gibt. Sie endet 28 Jahre später, als Friedrich Engels 1948  in Elberfeld auf die Barrikaden geht und anschließend per Steckbrief gesucht wird. „Nun gehört auch Friedrich zu jenen, die von den Herrschenden verfolgt werden“, schreibt der DDR-Autor, und fügt hinzu: „Er hat es nicht als Makel empfunden.“

Aber mal abgesehen von dem teilweise unterträglichen linientreuen Geschwafel ist das Buch wirklich ein Quell der Inspiration, denn es zeigt viele alte Urkunden, Fotos, dazu handschriftliche Notizen und Zeichnungen des jungen Friedrich Engels und man erfährt manches über die anderen Mitglieder der Engels-Familie sowie wichtiger Persönlichkeiten aus ihrem Umfeld.

Jump, Tuffi, jump!

TUFFI INTERNATIONAL:
chinesische und englische Ausgabe ab 8. 12. 2012

Im Sommer 2010 erschien meine Geschichte über die Abenteuer des Elefantenmädchens Tuffi, das auf den Tag genau 60 Jahre zuvor aus der fahrenden Schwebebahn in die Wupper gesprungen war. Ich freue mich sehr, dass bald auch der chinesisch- und englischsprachige Nachwuchs lesen oder sich vorlesen lassen kann, was damals in Wuppertal geschah.

 

 

 

Am Samstag, 8. Dezember 2012 ab 13:00 Uhr
stellt der Verlag in der Wuppertaler Buchhandlung
Köndgen am Werth 79 bei passenden Tee- und Gebäckspezialitäten die zwei druckfrischen internationalen Fassungen des Bilderbuchs vor. Xiongyin Shao und Catherine Lauer-Walker interpretieren die Geschichte völlig eigenständig und auf unterschiedliche Weise. Außerdem enthalten die  übersetzten Bücher zwei neue Tuffi-Illustrationen von Ariane Rudolph – mit Schwebebahn und Engels-Haus!

Zur Detailansicht und für Onlinebestellungen der chinesischen und englischen Tuffi-Ausgaben: Shop der Edition Köndgen (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)

 

Tuffi in chinesischer Sprache – neu erzählt für den asiatischen Kulturkreis

飞 一只
大象的神奇故事

Namen haben in China einen Stellenwert, der weit über den eigentlichen Wortlaut hinausgeht. Xiongyin Shao wollte bei ihrer Namensschöpfung Klang und Bedeutung von Tuffi zu einem harmonischen Ganzen verbinden. Auch bei der Übersetzung der Verse ging es ihr um mehr als eine einfache Nacherzählung. Ihr Ziel war es, die Geschichte für den chinesischen Kulturkreis nachvollziehbar zu interpretieren. Entstanden ist am Ende ein eigenständiges Werk – angefangen vom chinesischen Namen für Tuffi „Der Elefant, der zu fliegen versuchte“, bis zur poetischen Fassung des Textes. Sehr wichtig war es Xiongyin Shao, in einer für Kinder verständlichen, klaren Sprache zu schreiben und den „schönen Geist der Geschichte“ zu bewahren. Chinesische Touristen, die auf den Spuren Friedrich Engels Wuppertal und Barmen erkunden, können ihren Kindern ab Dezember 2012 ein „elefantastisches“ Souvenir aus der fernen Schwebebahnstadt mitbringen.

Xiongyin Shao wurde am 17.03.1969 in Hunan V.R.China geboren und besuchte nach der Schulausbildung die Universität in Changsha, der Hauptstadt Hunans. Bereits als Schülerin übernahm sie Aufgaben in der Redaktion des Schulmagazins.

1989 reiste sie im Rahmen eines Austauschprogramms nach Deutschland, wo sie zunächst die deutsche Sprache erlernte und anschließend in Münster und Köln Dolmetschen und Übersetzen studierte. 1995 absolvierte sie ein Zweitstudium in England. Als Studentin schrieb sie Reiseberichte für „Da Gong Bao“ eine renommierte Zeitung in Hongkong.

Nach dem Studium war sie einige Jahre lang im Vertrieb bei einer taiwanesischen IT-Firma beschäftigt, bevor sie die Projektleitung für Siemens Mobile Phone Deutschland und Shanghai übernahm. 2006 kam ihr Sohn zur Welt. Seit 2008 lebte sie mit ihrer Familie in Wuppertal. Ihre liebsten Hobbys waren – neben dem Schreiben – Yoga und Singen. 2012 starb sie nach schwerer Krankheit.

Tuffi in englischer Sprache – mit viel Gefühl und  „very british“

„We in Wuppertal all know her story. She will live on in all her glory.”

Catherine Lauer-Walker beweist mit ihrer Übersetzung, wie perfekt sich typisch britischer Humor mit der elefantastischen Geschichte des schwebenden Elefantenmädchens kombinieren lässt. Ihr gelang das Kunststück, die Versform beizubehalten und ein englischsprachiges Poem zu schaffen. Die Originalfassung diente ihr als Inspirationsquelle für köstliche eigene Wortschöpfungen wie „flappy ears“ oder „sweetie-pie“. Die gebürtige Schottin nahm sich mit viel Vergnügen des Stoffs um Wuppertals berühmtesten Elefanten an und brachte eigene Ideen ein. So erwartet die Leser oder Vorleser keine simple Übersetzung von der Stange, sondern eine einfallsreiche Maßanfertigung, die bis ins kleinste liebevolle Detail auf das unternehmungslustige Rüsseltier zugeschnitten ist.

Catherine Lauer-Walker wurde am 15.10.1948 in Airdrie in Schottland geboren. Schon im Gymnasium zeichnete sich ihre Liebe zur Sprache ab und sie schrieb unter anderem Gedichte für das Schulmagazin.

Nach dem Schulabschluss kam sie 1968 nach Deutschland, wo sie zunächst in einem Seniorenheim in Düsseldorf arbeitete und die deutsche Sprache erlernte. Es folgten eine Ausbildung zur Auslandskorrespondentin und ein Anglistik- und Übersetzerstudium mit dem Schwerpunkt Literatur, das sie 1978 erfolgreich abschloss. Studienbegleitend war sie als Lehrerin bei der VHS Wuppertal tätig.

Nach dem Studium eröffnete sie ihre „Private English School“ für Erwachsene, die ihre Englischkenntnisse auffrischen oder vertiefen möchten. Firmen bietet sie darüber hinaus auch fachspezifische Unterrichtsthemen vor Ort an. Ob das Üben entspannter „English Conversation“, anspruchsvolle „Business Discussion“ in kleinen Gruppen oder allein oder mehr Sicherheit bei Zweifelsfällen der englischen Grammatik – Lernen bei und mit Catherine Lauer-Walker ist alles andere als staubtrocken. Mit ihrer selbst herausgegebenen Audio-CD „Tailor-made for you!“ macht sogar das Pauken der meist ungeliebten englischen Zeitformen Spaß.

In ihrer Freizeit schreibt Catherine Lauer-Walker Gedichte und Geschichten, malt, zeichnet und fotografiert gern. Sie liebt Katzen, Schottland, ihre Sprache und vor allem den Umgang mit Menschen.