„Heute beginnt die schlechteste Zeit meines Lebens“, so der Sohn (10 Jahre) beim Anblick des liebevoll gedeckten Frühstückstisches am Montagmorgen, dem 27. Juni 2016. Heute beginnt nämlich mein 21-tägiges LCF-Programm. LCF wie „Life Changing Food“, vom jüngsten Familienmitglied nicht annähernd so interpretiert, wie von Autorin und Verlag beabsichtigt. Da ich die Rezepte zusammen mit anderen Freiwilligen vor Erscheinen des Buches im September testen darf, wird auch er zwangsläufig in den Genuss frischer, vitamin- und nährstoffreicher Kost kommen. Als Testimonial werde ich von meinen Erfahrungen mit LCF in der Testphase berichten, aber natürlich noch keine Rezepte oder andere Inhalte aus dem Buch von Eva Fischer verraten. Es wird jedenfalls spannend, zumal ich so überhaupt nicht diejenige bin, die seit Jahren fleißig ihr Essen fotografiert. Ich bin noch nicht mal eine gute oder wenigstens experimentierfreudige Köchin. Außerdem denke ich, man soll das mit der gesunden Ernährung nicht überbewerten. Eine gesunde Tendenz reicht. Ich habe vor vielen Jahren aufgehört, Fleisch zu essen. Eigentlich nur zur Probe, aber dann bin ich dabei geblieben. Fleisch und Wurst können mich überhaupt nicht mehr locken, Fisch, Krabben, Scampis und dergleichen esse ich aber gelegentlich, wenn ich Appetit darauf habe. Vom LCF-Pogramm habe ich zufällig erfahren, und irgendwie war ich gerade gut gelaunt und dachte mir, och, das sind aber hammermäßige Versprechungen, möchte wissen, ob da wirklich was dran ist. Mehr Energie & Ausstrahlung, gestärktes Immunsystem, Wohlfühlgewicht, purer Genuss und dann auch noch eine gesteigerte Libido! Oh mein Gott! Ja, ich will – und so kam es, dass ich nun Testimonial bin und mein 10-jähriger Sohn Mandel-Vanille-Reisflocken-Porridge mit Obst essen muss.
Eine Einkaufsliste bis zum Mond und die bange Frage: Was kostet das?
Bevor das Experiment starten kann, muss ich erstmal einkaufen. Denn kaum etwas von dem, was der Vorratsschrank in den nächsten 21 Tagen hergeben soll, habe ich im Haus. Mein erster Eindruck beim Durchblättern des Buches und Sichten der Rezepte: Vieles, was mich wirklich anspricht und meinen Geschmack trifft, aber nichts für den schmalen Geldbeutel … Bleibt zu hoffen, dass es nach der Investition für die Grundausstattung mit Chiasamen, Goji-Beeren, Matcha und allen möglichen in jeder Hinsicht „wertvollen“ Nahrungsmitteln nicht ganz so teuer weitergeht. Bei dm und in der Bio-Obst- und Gemüseabteilung wechseln insgesamt rund 70 Euro ihren Besitzer. Dabei habe ich fast die Hälfte der Empfehlungen weggelassen und mich erstmal nur mit dem bevorratet, was mir besonders sympathisch erschien.
Dem Backwahn anheim gefallen …
Die kluge Frau backt vor, denke ich mir am Sonntag, und fabriziere exakt nach Anleitung ein kuchenartiges und gojibeerenhaltiges Brot. Wirklich sehr lecker und inzwischen (heute ist Dienstag) bereits restlos in zwei Mägen gelandet. Der Magen des leidgeplagten Sohnes jedoch blieb leer, denn Gojibeeren sind nicht so seins, meint er.
Buchweizen-Crepes, Kartoffel-Variationen und Mandelmilch-Chia-Schokopudding
Nach dem montäglichen Frühstück, das ich aus Zeitmangel (dauert halt länger als ein schnödes Fertigmüsli) nicht fotografiere, versuche ich mittags mein Bestes, den Junior doch noch positiv zu beeindrucken. Pfannkuchen mag er, Lachs mag er, Senfsauce mag er – also gibt es so was in der Richtung. Dass in den Teig reichlich Basilikum und Petersilie eingearbeitet sind, fällt ihm gar nicht auf. Und siehe da: Es schmeckt ihm. Ebenso wie eine Abwandlung der Konfetti-Süßkartoffel heute Mittag. Da Süßkartoffeln nicht so seins sind, bekommt er eine normale Kartoffel. Und auch beim Gemüse-Konfetti variiere ich. Für morgen habe ich bereits vier Dessertgläser Pudding zubereitet und kaltgestellt. Der Inhalt eines Glases wurde freiwillig vorab vom Sohn verspeist. Geht doch!