Das 24. Türchen


Nun
ist Ruhe.
Reimerlei Taltexte
wünscht allen Freunden
ein rauschendes Weihnachtsfest
in fröhlicher Runde,
aber auch etwas Muße und
ausreichend Zeit für Besinnlichkeit.
Denn wann,
wenn nicht jetzt,
ist die Zeit für Entspannung.
Sammelt Kraft, um den Jahreswechsel
gebührend zu feiern.
Auf dass 2013 nur Gutes bringt,
wenig Sorgen und ganz viel Glück und Gesundheit.
Auf ein
Wiederschreiben
im neuen Jahr freue ich mich!

Die internationale Tuffi-Teestunde

Neue Illustration von Ariane Rudolph

Auch hier noch einmal ein kleiner Hinweis in gar nicht ganz eigener Sache. Das Bilderbuch über Tuffi ist zwar ein kleines bisschen mein Elefantenbaby (und das von Ariane, Simone und der Edition Köndgen natürlich ebenfalls), der Familienkreis wurde aber gestern im Rahmen einer internationalen Teestunde um zwei Adoptivmütter erweitert.

Ausführlich nachzulesen und anzuschauen hier: Lesungen

 

 

Jump, Tuffi, jump!

TUFFI INTERNATIONAL:
chinesische und englische Ausgabe ab 8. 12. 2012

Im Sommer 2010 erschien meine Geschichte über die Abenteuer des Elefantenmädchens Tuffi, das auf den Tag genau 60 Jahre zuvor aus der fahrenden Schwebebahn in die Wupper gesprungen war. Ich freue mich sehr, dass bald auch der chinesisch- und englischsprachige Nachwuchs lesen oder sich vorlesen lassen kann, was damals in Wuppertal geschah.

 

 

 

Am Samstag, 8. Dezember 2012 ab 13:00 Uhr
stellt der Verlag in der Wuppertaler Buchhandlung
Köndgen am Werth 79 bei passenden Tee- und Gebäckspezialitäten die zwei druckfrischen internationalen Fassungen des Bilderbuchs vor. Xiongyin Shao und Catherine Lauer-Walker interpretieren die Geschichte völlig eigenständig und auf unterschiedliche Weise. Außerdem enthalten die  übersetzten Bücher zwei neue Tuffi-Illustrationen von Ariane Rudolph – mit Schwebebahn und Engels-Haus!

Zur Detailansicht und für Onlinebestellungen der chinesischen und englischen Tuffi-Ausgaben: Shop der Edition Köndgen (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)

 

Tuffi in chinesischer Sprache – neu erzählt für den asiatischen Kulturkreis

飞 一只
大象的神奇故事

Namen haben in China einen Stellenwert, der weit über den eigentlichen Wortlaut hinausgeht. Xiongyin Shao wollte bei ihrer Namensschöpfung Klang und Bedeutung von Tuffi zu einem harmonischen Ganzen verbinden. Auch bei der Übersetzung der Verse ging es ihr um mehr als eine einfache Nacherzählung. Ihr Ziel war es, die Geschichte für den chinesischen Kulturkreis nachvollziehbar zu interpretieren. Entstanden ist am Ende ein eigenständiges Werk – angefangen vom chinesischen Namen für Tuffi „Der Elefant, der zu fliegen versuchte“, bis zur poetischen Fassung des Textes. Sehr wichtig war es Xiongyin Shao, in einer für Kinder verständlichen, klaren Sprache zu schreiben und den „schönen Geist der Geschichte“ zu bewahren. Chinesische Touristen, die auf den Spuren Friedrich Engels Wuppertal und Barmen erkunden, können ihren Kindern ab Dezember 2012 ein „elefantastisches“ Souvenir aus der fernen Schwebebahnstadt mitbringen.

Xiongyin Shao wurde am 17.03.1969 in Hunan V.R.China geboren und besuchte nach der Schulausbildung die Universität in Changsha, der Hauptstadt Hunans. Bereits als Schülerin übernahm sie Aufgaben in der Redaktion des Schulmagazins.

1989 reiste sie im Rahmen eines Austauschprogramms nach Deutschland, wo sie zunächst die deutsche Sprache erlernte und anschließend in Münster und Köln Dolmetschen und Übersetzen studierte. 1995 absolvierte sie ein Zweitstudium in England. Als Studentin schrieb sie Reiseberichte für „Da Gong Bao“ eine renommierte Zeitung in Hongkong.

Nach dem Studium war sie einige Jahre lang im Vertrieb bei einer taiwanesischen IT-Firma beschäftigt, bevor sie die Projektleitung für Siemens Mobile Phone Deutschland und Shanghai übernahm. 2006 kam ihr Sohn zur Welt. Seit 2008 lebte sie mit ihrer Familie in Wuppertal. Ihre liebsten Hobbys waren – neben dem Schreiben – Yoga und Singen. 2012 starb sie nach schwerer Krankheit.

Tuffi in englischer Sprache – mit viel Gefühl und  „very british“

„We in Wuppertal all know her story. She will live on in all her glory.”

Catherine Lauer-Walker beweist mit ihrer Übersetzung, wie perfekt sich typisch britischer Humor mit der elefantastischen Geschichte des schwebenden Elefantenmädchens kombinieren lässt. Ihr gelang das Kunststück, die Versform beizubehalten und ein englischsprachiges Poem zu schaffen. Die Originalfassung diente ihr als Inspirationsquelle für köstliche eigene Wortschöpfungen wie „flappy ears“ oder „sweetie-pie“. Die gebürtige Schottin nahm sich mit viel Vergnügen des Stoffs um Wuppertals berühmtesten Elefanten an und brachte eigene Ideen ein. So erwartet die Leser oder Vorleser keine simple Übersetzung von der Stange, sondern eine einfallsreiche Maßanfertigung, die bis ins kleinste liebevolle Detail auf das unternehmungslustige Rüsseltier zugeschnitten ist.

Catherine Lauer-Walker wurde am 15.10.1948 in Airdrie in Schottland geboren. Schon im Gymnasium zeichnete sich ihre Liebe zur Sprache ab und sie schrieb unter anderem Gedichte für das Schulmagazin.

Nach dem Schulabschluss kam sie 1968 nach Deutschland, wo sie zunächst in einem Seniorenheim in Düsseldorf arbeitete und die deutsche Sprache erlernte. Es folgten eine Ausbildung zur Auslandskorrespondentin und ein Anglistik- und Übersetzerstudium mit dem Schwerpunkt Literatur, das sie 1978 erfolgreich abschloss. Studienbegleitend war sie als Lehrerin bei der VHS Wuppertal tätig.

Nach dem Studium eröffnete sie ihre „Private English School“ für Erwachsene, die ihre Englischkenntnisse auffrischen oder vertiefen möchten. Firmen bietet sie darüber hinaus auch fachspezifische Unterrichtsthemen vor Ort an. Ob das Üben entspannter „English Conversation“, anspruchsvolle „Business Discussion“ in kleinen Gruppen oder allein oder mehr Sicherheit bei Zweifelsfällen der englischen Grammatik – Lernen bei und mit Catherine Lauer-Walker ist alles andere als staubtrocken. Mit ihrer selbst herausgegebenen Audio-CD „Tailor-made for you!“ macht sogar das Pauken der meist ungeliebten englischen Zeitformen Spaß.

In ihrer Freizeit schreibt Catherine Lauer-Walker Gedichte und Geschichten, malt, zeichnet und fotografiert gern. Sie liebt Katzen, Schottland, ihre Sprache und vor allem den Umgang mit Menschen.

Blüten mit Stiel aus Textanien

Quelle: Wikimedia

Dass alles ganz harmlos begann, schicke ich vorweg, auch wenn es ja immer so anfängt. Ein Vormittag, an dem ich am Schreibtisch arbeitete, am Schreibtisch auch Kaffeepause machte und bei dieser Gelegenheit schauen wollte, ob irgendwo da draußen wohl jemand dringend Hilfe bei seinen Textaufgaben benötigte. Ich hatte zwar eigentlich keine Zeit (weder zum Kaffeetrinken noch zum sonstwie Rumtrödeln), aber ein bisschen Kundenakquise muss ja auch mal sein. Ich klickte auf zwei, drei Seiten und dann landete ich auch schon auf … nein, ich verrate den Namen jetzt nicht, hinterher werde ich noch verklagt. Ich nenne die Seite einfach Textanien. Ich landete in Textanien, wo Textgewächse blühen wie andernorts Tulpen oder Vergissmeinnicht, und wo begnadete Texterinnen und deren männliche Pendants Jobs suchen.

So fing das also an. Ich gebe zu, von da an zog es mich immer wieder nach Textanien, auch wenn jeder der kurzen Aufenthalte dort mit einer panischen Flucht endete – und guten Vorsätzen, es nie wieder zu tun, nie wieder dorthin zu reisen. Denn die Angst war mein ständiger Begleiter, vielleicht machte das gar insgeheim den Reiz dieses virtuellen Ortes aus. So ein unterschwelliger Nervenkitzel: die Suche nach dem Textgewächs des Tages.

Interessant, wie viele Texter dort unterwegs waren (und sind). Noch interessanter aber war (und ist) ihre Wortgewandtheit. Man nehme mal an, man wolle einen Auftrag vergeben, einen Textauftrag. Man fände besagtes Textanien, da es auf der Internet-Weltkarte sehr gut ausgeschildert ist und unglaublich viele Wege dorthin führen. Man denkt, oh, schön, hier wird mir geholfen werden. Und dann beginnt man mal damit, sich eine Texterin oder einen Texter auszusuchen.

Da gibt es welche, deren Blütenstiele bereits in der Überschrift punkten:

„Erfahrenen und zuverlässige Texter haben freie Kapazitäten
„Halloween Endspurt! Technik-Freak der gut scheiben kann!
„Textschreiben zu Themen , wo ich auch was zu „sagen“ kann…“

Manche brauchen ein wenig Anlauf, damit die Blütenpracht erkennbar wird. Und so begann ich sie auf meiner Facebook-Seite zu sammeln, diese erstaunlichen Auswüchse. Aber Facebook ist so schnelllebig, dort versinken sie jetzt schon in den Tiefen der Chronik. Darum richte ich den wahren Perlen nun bei den Ungereimtheiten einen dauerhaften Ehrenplatz ein, wo sie besichtigt werden können.

Die 12 Meilensteine der Wortgewandtheit oder Texter sucht Job

Vol. I: „Ich bin in der Lage, Ihnen eine gute Grammatik und Rechtschreibung zu bieten. Meine Texte sind alle selbst geschrieben und Unique Content. Wenn Sie also eine gute und erfahrene Texterin suchen bin ich genau die Richtige. Das Einhalten abgesprochen Deadlines versteht sich von selbst.“

Vol. II:“ … aufgrund dessen, dass …“

Vol. III: „… ich arbeitet bereits seit einiger Zeit als freiberufliche Texterin und Lektorin …“

Vol IV: „… Von mir dürfen Sie eine einwandfreie, qualitativ hochwertige Ausarbeitung in Hinblick auf Grammartik und Rechtschreibung …Sehr gerne würde ich ach für Sie tätig und aktiv werden …“

Vol. V: „Ich biete hier für Ihren Blog oder Ihr Forum Neues Content- Texten an. Ich schreibe dabei schnell und zuverlässig nis zu 2000 Wörtet je Text.“

Vol. VI: „Bin eine Flexible, kreative und auch charmante Texterin.Schon neugierig?Melden sie sich, wenn sie es sich selbst zutrauen.“

Vol. VII: „Das Verfassen von Artikeln ist für uns nicht nur ein Job, sondern eine Leidenschaft die, sich auch in unseren Texten wiederspiegelt.“

Vol. VIII: „Auf perfekte Rechtschreibung und saubere Übersetztung lege viel wert.“

Vol.IX: „Ich bin als Texterin beständig auf der Suche nach Kunden, wert auf Zuverlässigkeit, guter Textqualität und Erreichbarkeit legen.“

Vol. X: „Sie erhalten bei uns unique Content, individuelle Inhalte, sowie anspruchsvolles Textdesign, das frei von Plagiaten ist, betrachten wir als selbstverständlich.“

Vol. XI: „Meine Rechtschreibung sowie Grammatik sind gut und wird sie überzeugen. Erfahrungen habe ich schon gemacht, in dem ich viele Berichte über Hotels, Reiseziele und Produkten geschrieben habe.“

Vol. XII: „Da ich nicht nur allein, wegen des Verdienstes in die Tasten haue, sondern auch aus Spaß am Schreiben, bin ich mir nicht zu schade Deadlines einzuhalten.“

Eigentlich ist damit in Sachen Eigenwerbung doch alles gesagt, oder? Ich verspreche, mehr zu kosten und dafür weniger dadaistisch mit der deutschen Sprache und Deadlines umzugehen. Für alles andere: Viel Spaß in Textanien!

Im Bequemlichkeitsmodus nach Amazonien

Bibliopolium. Der Buchladen
(Wikimedia Commons)

Dümpelt der Buchhandel wirklich im Tal der Tränen? Gejammert und lamentiert wird jedenfalls viel, bei den Kleinen und bei den Großen nicht minder. Riesige Flächen scheinen ausgedient zu haben, selbst in attraktiven Innenstadtlagen kämpfen Filialisten mit Problemen. Die einst blühenden Ketten schließen, reduzieren Quadratmeter oder versuchen, Umsatzlöcher mit Shop-in-Shop-Systemen zu stopfen. Gehört die Zukunft tatsächlich dem Gemischtwarenladen mit Buchsortiment?

Auch wenn ich keine Buchhändlerin wäre, fände ich diese Entwicklung übel. Wenn ich in einen Bücherladen gehe, möchte ich vor allem und an erster Stelle Bücher sehen, viele viele verschiedene Bücher. Die dürfen auch in bunten Stapeln präsentiert werden, Stapel sind völlig okay, Und es dürfen auch gerne eReader, CDs und DVDs, ein paar Plüschtierchen und Spiele einträchtig vereint mit allerlei Tand in einer Buchhandlung feilgeboten werden – aber bitte doch nicht dominant das Buchsortiment in die Ecke verdrängend.

Der Amazonas gräbt den Buchhändlern jede Menge Wasser ab. Amazon funktioniert, weil Kunden bequem sind und der Onlinehandel diesen Bequemlichkeitsmodus perfekt unterstützt. Die Erwartungshaltung des modernen Onlinekunden ist: „Walle, walle, manche Strecke.“ Man kann alles scheinbar billig kaufen, schnellstens von irgendwo bis hinein in die gute Stube transportieren lassen und bei Nichtgefallen zurückschicken, ganz bequem und einfach. Da kann sich die Buchhandlung Köndgen am Rande der Fußgängerzone einen Ast dekorieren, die Schaufenster kunstvoll gestalten, über Partner-Shops sogar ebenfalls kostenlosen Online-Versand  von über 5 Mio. Artikeln nebst Service vor Ort anbieten: Der Amazonas überflutet uns.

Amazon leistet viel, das erkenne ich an. Und ist vor allem nach mittlerweile 14 Jahren Präsenz in Deutschland positiv besetzt: Amazon hat sich in den Köpfen der Zielgruppe – internet- und technikaffine Kunden – als günstiger Platzhirsch und Komplettversorger unter den Onlinehändlern etabliert. Bei neuen Büchern greift zwar nach wie vor die Buchpreisbindung, aber hinzu kommt neben Kindle & Co ein wunderbar umfangreiches Antiquariat für Schnäppchenjäger. Auch Verlage spüren die Macht Amazoniens, denn immer mehr Autoren publizieren inzwischen ihre Bücher sowohl in Papierform als auch elektronisch direkt über Amazon. Der SPIEGEL online betitelte vor rund einem Jahr einen Artikel im Kulturteil: „Amazon startet Offensive gegen Verlage“.

Ich habe natürlich auch schon bei Amazon bestellt. Sogar Bücher, und das, obwohl ich ja nun echt an der Quelle sitze. Aber ich verdränge nicht, dass ich mit jeder Bestellung ein gefräßiges System unterstütze, das langjährig gewachsene regionale Strukturen aussaugt. Für alle Annehmlichkeiten zahle ich letztlich einen weitaus höheren Preis als die Kaufsumme. Und darum kaufe ich lieber bewusst ein, gehe in Geschäfte und schaue mich dort aktiv um. Manchmal finde ich das Gesuchte nicht, dann bestelle ich es durchaus ohne schlechtes Gewissen im Internet. Ich mag das Internet, ich prangere es überhaupt nicht als böse an. Ich mag in gewissen Grenzen sogar Amazon, nicht aber diese Selbstverständlichkeit, mit der Amazon = allmächtig ist.