Crashkurs DaF fürs Ehrenamt

Draußen schönster Frühling, drinnen ein gutes Dutzend Freiwillige, die sich trotz verlockender Sonne weiterbilden. Am Wochenende! Freitag und Samstag! Und an beiden Tagen vollzählig – auch am zweiten Kurstag fehlte bei prächtigstem Wetter niemand. Bestimmt lag dieser Eifer nicht an der Teilnahmebestätigung, die am Schluss verteilt wurde und die im Grunde – ohne das abwertend zu meinen – allenfalls so eine Art Jodeldiplom ist. Sondern es passte einfach alles super zusammen: ein gutes Dutzend motivierter Kursteilnehmer_innen, eine sympathische Dozentin und natürlich ein äußerst interessantes Thema: Deutsch als Fremdsprache, kurz DaF.

Nun kann man in einem zweitägigen Wochenendkurs nicht mal eben schnell DaF umfassend vermitteln, das dürfte jedem klar sein. War auch nicht das Ziel dieser Weiterbildung, die sich an Leute wie mich richtet. Menschen jeden Alters, die sich der Herausforderung stellen, Geflüchteten Grundlagen der deutschen Sprache zu erklären, ohne die dafür erforderliche Ausbildung zu haben. Dabei bin ich vor anderthalb Jahren ja auch schnell an meine Grenzen gestoßen. Selbst seine Muttersprache gut in Wort und Schrift zu beherrschen bedeutet nämlich noch lange nicht, Deutsch als Fremdsprache systematisch lehren zu können. In der Rolle als Unterstützerin bei Behördengängen und den verschiedensten Dingen des Alltags fühlte ich mich kompetent und konnte wirklich helfen, nicht aber als Deutschlehrerin. Da musste ich schon bei der Regel zur richtigen Verwendung von „sein“ und „haben“ und des Genus feststellen: Ich kann das, aber ich kann selbst elementare Grammatikregeln nicht begreiflich machen und ich habe auch keine Ahnung von den verschiedenen Methoden der Vermittlung. Wortschatzarbeit, Phonetik … das macht man nicht alles mal locker aus der Hüfte, nur weil man des Deutschen ganz gut mächtig ist.

Ich war darum froh, dass alle meine neuen syrischen Bekannten recht schnell Plätze in regulären Kursen erhielten. Zur Überbrückung organisierte ich Deutschstunden bei anderen Ehrenamtlern, die wenigstens einen pädagogischen Hintergrund hatten. Was man nicht kann, sollte man besser lassen …, singt schon der feine Herr Alligatoah – und da hat er recht. Aber ich dachte mir immer, wenn du irgendwann viel Zeit hast, dann frischt du dein verstaubtes Grammatikwissen wieder auf, dann bildest du dich mal weiter. Ich sah mich schon als betagte Seniorstudentin in der Uni Vorlesungen besuchen, aber bis dahin dauert’s ja doch noch etwas … wer weiß, was dann ist …

Als ich dann über die Facebook-Gruppe Willkommental von dem Angebot dieses Weiterbildungs-Crashkurses in Wuppertal erfuhr, meldete ich mich spontan an. Und so kam es, dass ich gestern und heute in einem sehr hübschen Kursraum der Villa Media (freundlicherweise kostenlos für die gute Sache zur Verfügung gestellt, wofür ich mich hier herzlich bedanke!) saß – nein, leider nicht in der Cocktailbar, sondern nebenan. In der Gruppe gab es mehrere pensionierte Lehrer_innen, zwei junge Lehrerinnen, gerade mit dem Studium fertig, aber ohne DaF-Spezialwissen, und Leute aus ganz anderen Berufen. Wir alle hatten eine Gemeinsamkeit, nämlich das Engagement für Geflüchtete. Angesichts der vielen deprimierenden Hassäußerungen in den sozialen Netzwerken und im realen Leben tat es total gut, zu sehen: Mensch, es geht doch auch anders. Da sind ja ganz viele, die nicht alles negativ bewerten, die Freundschaften geschlossen haben mit Geflüchteten und die fremde Kulturen als Gewinn und nicht als Bedrohung empfinden.

Und wie so ein Gewinn aussehen kann, zeigte unsere Dozentin Nasanin, geboren in Afghanistan. Als sie drei Jahre alt war, flüchtete ihre Familie – Vater, Mutter, vier ältere Schwestern und sie als jüngstes Kind – nach Deutschland. Und heute unterrichtet Nasanin Deutsch als Fremdsprache, ist Dozentin und engagiert sich im Verein Deutsche Sprache e.V. Ich bin mir sicher, dass ganz viele Kinder, deren Familien in den letzten Jahren wegen Krieg, Terror und Verfolgung nach Deutschland geflüchtet sind, ebenfalls die Chance auf Integration, Bildung und eine gute Ausbildung nutzen werden – wenn wir alle dabei helfen, ihnen diese Chance zu geben! Was die Sprache anbelangt, haben es die Kinder natürlich deutlich leichter als Erwachsene, sie lernen schnell und ganz anders, als ihre Eltern. Für die meisten Erwachsenen bedeutet das Deutschlernen harte Arbeit und eine ungeheure Leistung, vor allem für Menschen, die eine anderere Schrift benutzen. Nasanin zeigte uns anhand zweier Übungen in ihrer Muttersprache Dari, einer afghanischen Variante des Persischen, wie schwierig es ist, sich Wörter und dazu noch fremdartige Buchstaben einzuprägen. Diese Leistung, eine neue Sprache UND eine neue Schrift zu erlernen, müssen viele Geflüchtete aus dem arabischen Sprachraum vollbringen. Andere sind komplette Analphabeten ohne Schulbildung oder können kaum schreiben und lesen, weswegen die Alphabetisierung auch Kursthema war.

Es war ein kurzweiliges, lehrreiches und sehr praxisorientiertes Weiterbildungsangebot, das mir Ende 2015, als ich ca. 3 Monate „Plötzlich Deutschlehrerin“ war, sehr geholfen hätte. Schade, dass die Mühlen des BAMF dann doch auch hier so langsam gemahlen haben und es das Angebot erst seit einem halben Jahr gibt. Dies war einer der letzten Termine. Danach gilt es wieder, neue Fördermittel für das Projekt zu beantragen.  Ich hoffe und wünsche sehr, dass sie bewilligt werden.

Lesung aus „Erklär mir mal Wuppertal“ bei der LIT.ronsdorf

Erklär mir mal Wuppertal | Lesung am 28. Oktober 2016

lit_ronsdorf_2016Die Ronsdorfer Literaturtage nahen, eine Institution in Wuppertal, ins Leben gerufen vom Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein. Schon zum 10. Mal  bietet die LIT.ronsdorf literarisch Interessierten drei Wochen lang ein buntes Programm. Am 28. Oktober sind wir mit „Erklär mir mal Wuppertal“ in Ronsdorf zu Gast. Wer also Lust hat, bei Bergischen Waffeln und einer Tasse Kaffee spannende und teils sehr kuriose Geschichten aus der Historie der ehemaligen Stadt Ronsdorf zu erfahren – zum Beispiel, warum Elias Eller die Stadt Ronsdorf überhaupt gründete, wer die berühmte Rondsorfer Rede gehalten hat, wie der unglückselige Redner wenig später ums Leben gekommen ist und warum eine Ronsdorfer Schule mal aus allen Nähten platzte – ist herzlich willkommen. Meine Mit-Autorin Simone Jacken und ich freuen uns auf Besuch von Groß und Klein zwischen 15:30 und 18:00 Uhr im Café Calvin | Gemeindehaus Ev.-ref. Kirchengemeinde an der Kurfürstenstr. 13.

Zum kompletten Programmflyer der Lit.ronsdorf: lit_ronsdorf_literaturtage20161008-29_broschuere

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Integration und so: 1 Jahr nach dem großen Willkommen

© 2015 Willkommen in Cronenberg | Laufgruppe

©Willkommen in Cronenberg | Laufgruppe

Würde man mich fragen, wie es denn so klappt mit der Integration, könnte ich im Brustton der Überzeugung behaupten: Ich kann nicht klagen, läuft. Rund 20 arabisch-syrische Vokabeln habe ich schon gelernt, und ein bis zwei Wörter, darunter danke (shukran), kann ich auch in arabischer Schrift erkennen – nicht wirklich lesen, aber ich habe mir die Abfolge der Zeichen eingeprägt. In meinen Vorratsschränken ist stets arabisches Fladenbrot (Chubz) in ausreichender Menge zu finden. Ich kann nach Kardamom duftenden Kaffee nach syrischer Art aus Kaffeepulver mithilfe einer Herdkanne kochen. Ich bin in der Lage, Hummus frisch zuzubereiten und gebe meinem Kind in die Schule Chubz-Sandwiches mit Olivenöl und Zatar mit.

Aber darum geht’s natürlich nicht, es geht um diejenigen, von denen Deutschland erwartet, dass sie sich doch bitte integrieren. Wenn ich das höre und lese, muss ich echt an mich halten – Integration zu fordern, aber zugleich Integrationswilligen oft gar nicht die Möglichkeit dazu zu geben, das ist schon verwegen. Ein Jahr ist vergangen, und der integrationswilligste Syrer, den ich kenne, hat immer noch keinen Asylbescheid, und somit offiziell immer noch keine Berechtigung, an einem Sprachkurs teilzunehmen, bzw. dann ist es ja eine Verpflichtung.  Und erst dann werden die Kosten dafür übernommen. Dass er trotzdem einen Kurs besucht, hat das Bündnis ermöglicht. Er hat immer noch keine uneingeschränkte Arbeitserlaubnis, obwohl er eine Vollzeitstelle (!) haben könnte und dann nicht mehr angewiesen wäre auf die Gnade der Beihilfe. Stattdessen legt ihm die deutsche Bürokratie lieber haufenweise Steine in den Weg, eines Sisyphos würdig. Und er ist ja nur einer von so vielen, denen es nicht besser ergeht, aber eben einer, dessen Alltag in Deutschland ich seit einem Jahr miterlebe.

Auf den Tag genau vor einem Jahr haben sich viele Wuppertaler vor dem Schulzentrum auf den Südhöhen versammelt, um hunderte Geflüchtete freundlich zu empfangen. Die angekündigten Busse kamen aber nicht, und darum gingen wir Küllenhahner, Cronenberger, Südstädter und andere, die gewartet hatten, wieder nach Hause – um am nächsten Tag wiederzukommen. Denn am 9. September 2015 rollten sie dann an, busladungsweise wurden Leute hierher transportiert, in unsere Nachbarschaft. Später meinten einige Zeitgenossen, das sei ja wohl peinlich gewesen. Diese ganze bescheuerte Willkommensheißerei sei absurd und nichts anderes.

Heute weiß ich, dass die Menschen in den Bussen sich freuten, dass es ihnen gut tat, in lächelnde Gesichter zu schauen. Die meisten hatten schon ganz anderes erlebt auf ihrer Flucht, hatten mehrere Bundesländer kennengelernt, waren innerhalb Deutschlands schon von einer zur nächsten Stadt gekarrt worden, von Süden nach Norden, Osten und Westen, ohne zu wissen, warum, wohin – und wann sie endlich irgendwo angekommen wären. Jetzt waren sie zunächst einmal hier in Wuppertal Cronenberg angekommen, wohnten vorübergehend in Sporthallen, dann in einer eilig hergerichteten Notunterkunft an der Hastener Straße. Cronenberger schlossen sich in kürzester Zeit zu einem Bündnis zusammen, es fand Sprachunterricht statt, eine Kleiderhalle wurde eingerichtet, ein Lauftreff organisiert und vieles mehr.

Böse oder zumindest kritische Zungen meinten damals, ja, das sei sowohl bei uns in Cronenberg als auch bundesweit alles nur eine kurzlebige Hilfsbereitschaftswelle, die würde bald schon abebben, die Ernüchterung auf dem Fuße folgen. Aber dem war nicht so, im Gegenteil. Ich weiß von so vielen Kontakten und Freundschaften, die damals entstanden sind und andauern. Und wenn ich einige lamentieren höre, von Überfremdung, Islamisierung, Flüchtlingswellen und das sei ja alles unschaffbar, denke ich, merkwürdig, wie unterschiedlich doch die Wahrnehmung und das daraus resultierende Tun sein kann. Die einen fühlen sich bedroht, gehen auf Abstand, reden von Burkas, ohne überhaupt jemals einer Frau mit Burka live begegnet zu sein; die anderen schließen Freundschaften, einfach so. Weil man sich nett findet, zum Beispiel. Ich wünsche mir sehr, dass es viel mehr Verbindungen gäbe zwischen Deutschen und Geflüchteten, schon allein, um Merkels „Wir schaffen das“ wahr werden zu lassen. Denn zu sagen, schaffen wir nicht, heißt, wir schaffen das nicht, weil wir nur zuschauen und abwarten. Eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Jetzt heißt es neuerdings „Deutschland bleibt Deutschland.“ Mit allem, was uns daran lieb und teuer ist und so, sagt Frau Merkel noch dazu. Ja, das will ich doch schwer hoffen. Nicht auszudenken, ein Deutschland ohne Chubz, ohne Zatar, ohne Hummus und ohne „marhabaan“ in den Straßen, das übrigens nicht nur „Hallo“ heißt, sondern auch „Herzlich willkommen“.

Sommer, Sonne und syrischer Humor …

… oder wenn in Deutschland die Hüllen fallen.

Clemensfranz | Villa Romana del Casale Bikini Maedchen. CC BY 2.5

Clemensfranz | Villa Romana del Casale Bikini Maedchen. CC BY 2.5

Als ich letztens meine syrischen Freunde um die Mittagszeit besuchte, war es sehr heiß. Die Sonne knallte gnadenlos, ich trug einen luftigen knielangen Rock und Spaghetti-Top. Solche Kleidung ist modernen Syrern aus Damaskus nicht fremd, haben sie alle schon mal gesehen, auch vor ihrer Flucht nach Deutschland. Aber die letzte Woche mit Temperaturen über 30° hat dann doch dazu geführt, dass der muslimische Mann als solcher kaum noch wusste, wo er hingucken sollte. So viel nackte Frauenhaut, das war definitiv eine leichte Überforderung. Ich kann das nachempfinden, denn auch ich ertrage den Anblick entblößter haariger Männerbeine und quellender nackter sonnenverbrannter Männerbäuche nur schlecht. Aber bitte, natürlich darf und soll jede_r tragen oder sich vom Leibe reißen, was sie oder er möchte – schön oder auch nur akzeptabel finden muss ich es nicht. Dennoch käme ich niemals auf die Idee, einer jungen oder auch nicht mehr so jungen Frau, die meint, mit kaum mehr als einer Unterhose bekleidet durch die Stadt spazieren zu müssen, da hineinzureden. Und ebenso wenig Bekehrungslust verspüre ich gegenüber einer Frau mit Kopftuch und Ganzkörperverhüllung. Die Burka, über die gerade so viel geredet wird, ist mir noch nie über den Weg gelaufen. Und Männer in Sachen Kleiderordnung bekehren zu wollen, ist eh zum Scheitern verurteilt, oder hat ein einziger Mann jemals trotz Insistierens von außen seine Socken im Sommer ausgezogen, nur weil er Sandalen trug?

Ich kann nicht verstehen, warum angesichts der wahren Probleme in der Welt Kleidung die Gemüter so erregen kann – es sei denn, man möchte von eben diesen wirklichen Problemen ablenken. Wer über Burkas und die westlichen Werte debattiert, muss sich nicht mehr mit Kriegsverbrechen und Verantwortungen beschäftigen. Da trifft es sich doch gut, dem Volk eine Burka hinzuwerfen, mit der sich die eigentlichen Missstände und die eigene Verantwortungslosigkeit verschleiern lassen. Ich empfehle an dieser Stelle ganz ausdrücklich die Lektüre des Buches „Wer den Wind sät“ von Michael Lüders, einfach nur mal, um runterzukommen von dem hohen westlichen Ross.

Die Unaufgeregtheit und den Humor meines besten syrischen Freundes wünschte ich mir auch für uns Deutsche. Nachdem er mir erzählt hatte, wie verrückt er es findet, dass hier im Sommer alle halbnackt herumlaufen, meinte er augenzwinkernd: Aber Gott sei Dank, Alhamdulillah الحمد لل, Gott hat den deutschen Sommer kurz gemacht, eine Woche, fertig. Danach ziehen sich alle wieder Mantel, Mütze, und Schal an. 11 Monate Winter, wallah, والل. 😉

Nach dem Test satt und glücklich: 3 Wochen mit Life Changig Food

Oje, nun habe ich doch glatt vergessen, mein persönliches LCF-Fazit auch hier im Blog kundzutun. Die 21 Tage sind ja längst vorbei! Aber der Brandstätter Verlag und Eva Fischer, Autorin & Food-Fotografin des Kochbuchs, haben den Abschlussbericht pünktlich erhalten. Die Kernaussage meines Juniors, nämlich die mit der schlimmsten Zeit seines Lebens, kommt jetzt übrigens auch im Buch vor, so viel sei schon mal verraten 🙂 Es gibt jetzt eine sehr schön gemachte LCF-Info-Seite, auf der demnächst auch die Erfahrungen einiger Testimonials nachzulesen sind.

LCF_Blumenkohlpizza2In der letzten Woche habe ich noch fleißig Rezepte getestet, unter anderem die Blumenkohl-Pizza. Eine Hälfte der Pizza habe ich für den bekanntlich gemüsesensiblen Jüngsten abgewandelt. Seine Kindervariante wurde mit gekochtem Schinken und zusätzlichem Käse belegt. Auf meiner Hälfte ging es in Form von gebratenen Zucchini, Paprika und Zwiebelringen, die zum Schluss noch 5 Minuten im Ofen überbacken wurden, äußerst gemüsig zu.

Das Gemüse-Linsen-Curry mit Grünkohl und Blumenkohlreis habe ich mir  fast LCF_Gemüse_Linsen_Curry3bis zum Schluss aufgehoben, um es dann ziemlich rezeptgetreu nachzukochen. Einzig den Spinat habe ich gegen Mini-Wok Choi getauscht.  500 ml Wasser zum Aufgießen erschienen mir jedoch recht viel, und in der Tat hätte das Ganze vielleicht  etwas weniger suppig sein dürfen. Das nächste Mal versuche ich es mit halbierter Wassermenge. 250 ml wären wahrscheinlich ausreichend, um die Linsen zu binden. Und die Kokosmilch sorgt dann für genug Cremigkeit, ohne das Ganze zu verwässern. Gut geschmeckt hat das Currygericht aber auch als Süppchen oder vielmehr Eintopf.

LCG_Dattelbrot3Zu guter Letzt kam dann noch das Dattelbrot dran. Geniales Rezept, aber sehr weihnachtlich. Die Datteln habe ich über Nacht im Kaffee-Wasser einweichen lassen und dann noch etwas zerstampft. Dieses duftende Brot mit Lebkuchen-Zimt-Aroma wird für mich wohl erst in der Advents- und Weihnachtszeit so richtig zum Genuss, für einen Sommerimbiss fand ich es etwas zu mächtig.

Der schönste Nebeneffekt des LCF-Programms ist die wiedergewonnene Lust am Kochen und Backen

Abschließend darf ich im Brustton der Überzeugung schreiben: Mehr appetitliche Rezepte, die Lust aufs Ausprobieren machen, kann man in einem Kochbuch kaum erwarten. In der ganzen Zeit habe ich mit viel Spaß in der Küche gewerkelt und mich auf jedes der Kochexperimente gefreut.

Mit wachsender Routine ließ sich das Meiste recht unaufwendig zubereiten. LCF kommt ohne Weißmehlprodukte und vergleichbare „leere“ Kohlenhydrate aus und bietet schmackhafte ballaststoffreiche Alternativen. Außerdem enthalten LCF-Gerichte viel Eiweiß, manchmal auch reichlich Fett. Dass Kalorienangaben fehlen, ist halb so schlimm, da  eh keine Kalorien gezählt werden. Wichtiger sind Zusammensetzung und Wertigkeit der Nährstoffe. Schon nach einer Woche mit Life Changing Food zeigte die Waage 1 kg weniger an und dabei blieb es, trotz reichlichem Essen. Alle LCF-Glücksversprechen kann ich nach so kurzer Zeit zwar nicht bestätigen, ich habe mich aber auch bereits vorher viel mit gesunder Ernährung befasst und ernährungstechnisch einiges ähnlich gemacht – insofern war ich vielleicht schon in einer relativ glücklichen Ausgangslage. 😉 Bis auf die Sache mit dem Weißmehl, ich esse einfach zu gerne Kuchen und in letzter Zeit stehe ich ja auch total auf arabisches Fladenbrot. Das möchte ich mir weiterhin in Maßen gönnen. Ich bin mir aber sicher, dass jemand, der seine Ernährung anders als ich von Grund auf umstellt, die positiven Effekte viel stärker spüren wird.