Trassenträumerei

Scheint, als sei es geschehen,
wie wunderbar anzusehen:
Wuppertal ist in Bewegung!
Nach Hin- und Herüberlegung
und zänkischem Lamentieren,
geh‘ ich auf der Trasse spazieren!
Trotz ewiger Quereleien,
konnte sie endlich gedeihen.
Von Vohwinkel bis nach Barmen,
das ganze Tal rasch umarmen,
kein schwarz-weißer Tunnelblick –
und anschließend wieder zurück.
In den Sonnenaufgang hinein
die Erkenntnis: Es kann nicht sein!
Abrupt stoppt der traumhafte Lauf
und ich wache endgültig auf.
Vielleicht wird Fiktion einmal wahr-
Noch ist zu viel Suppe im Haar…

© Reimerlei 2011

Mein Hocker muss al dente sein

Manchmal tät’ es sehr verlocken,
könnt ich kurz mich niederhocken,
und der Hocker, den ich suche,
wär’ concret einer aus Buche.

Andernfalls tät’ es auch Erle
– unter Hölzern eine Perle! –
Doch nur über meine Leiche
hock’ ich mich aufs Holz der Eiche.

Ein  Höckerchen aus lichter Birke
Bei müden Hintern Wunder wirke,
hingegen Ahorn, glaubt es mir,
gereicht dem Arsch nicht zum Pläsier!

Akazienholz, obwohl in Mode,
sitzt sich leider schnell marode.
Hocker aus Kirschbaum oder Nuss
bereiten aber kaum Verdruss.

Man sieht, es ist doch recht vertrackt
mit Procum, Structus und Contract.
Concret gesagt, schlecht sitzt die Pointe,
ist das Holz des Hockers nicht al dente!

Mai 2010 für „Eine gute Pointe muss sitzen“ .www.audena.de/hocker